Manche hassen sie, manche meiden sie, in anderen wecken sie einen Ehrgeiz, der so manchem Herabschauenden Hund die Schamesröte ins Gesicht treibt. Gemeint sind unter anderem die Krähe (Bakasana) und die Acht-Winkel-Haltung (Astavakrasana).
Beide Haltungen sehen auf den ersten Blick nach komplexen, schwer zu erlernenden Asanas aus, die so manchen Yoga-Schüler einschüchtern. Machst du sie vor, schaust du entweder in angespannte, teilweise verängstigte, ungläubige Gesichter, oder du weckst die Neugier, den Ehrgeiz und die Entdeckerfreude in ihnen. Was beiden Gruppen gemeinsam ist: Sie gehen davon aus, dass diese Haltungen eine gewisse Erfahrung sowie Können voraussetzen.
Dem ist nicht so.
In Wirklichkeit handelt es sich beispielsweise bei Astavakrasana um eine der einfachsten Stützhaltungen, für die man lediglich die Grundtechnik und das Grundwissen benötigt – wohl gemerkt „GRUNDwissen und -technik, nicht jahrelange athletische oder yogische Meisterschaft.
Leitet man die Schüler an, in sich hinein zu horchen, zu atmen, zu erforschen und die Grundlagen zu beherzigen, führt dies häufig rasch zu einem Gefühl der Befreiung und zu ungläubigen Blicken, denn: Diese Asanas sind für jeden zugänglich und praktizierbar, wenn mit der nötigen Geduld und Neugier geübt wird.
Werden diese Asanas erfahren, sozusagen „geknackt“, von ihrer äußeren Schale befreit, wirkt sich diese Erfahrung häufig auch auf das Leben jenseits der Matte aus, wo wir möglicherweise vor bestimmten Schritten zurückschrecken, weil wir die wahre Natur dessen verkennen, was wir vor uns haben.
Äußerlichkeiten können täuschen und den Zugang zu etwas relativ schnell verschütten, wenn wir uns an ihnen orientieren. Auch bei diesen Asanas ist der Schlüssel das „tiefer Schauen“ sowie das geduldige Üben.
Probiert es aus! Gerne auch in einem meiner Kurse: Stundenplan.