Die dunkelste Zeit des Jahres hat etwas Besonderes: Es ist die Zeit zwischen den Jahren – das alte Jahr ist noch nicht ganz beendet und das Neue noch nicht angebrochen. Die Rauhnächte beginnen nach der Wintersonnenwende (21. Dezember). Auch bei ihnen gibt es allerdings – wie bei den Sperrnächten – verschiedene Theorien dazu, ab wann sie beginnen. Für einige starten die Rauhnächte traditionell erst mit dem 25. Dezember.
Während der Rauhnächte liegt der Fokus vor allen Dingen auf dem kommenden Jahr, aber auch die Rückschau ist notwendig, um sich neu ausrichten zu können. Der Tradition zufolge steht jede Rauhnacht für einen neuen Monat im kommenden Jahr. Die erste Rauhnacht für Januar, die zweite für Februar, usw. Man glaubte, dass man in den Träumen Botschaften und Informationen zu den jeweiligen Monaten erhalten konnte und man hoffte, positiven Einfluss auf das Schicksal nehmen zu können. Denn unsere Vorfahren waren sich sicher, dass in dieser besonderen Zeit die Tore zu anderen Dimensionen weit offen stehen und dass man Zeichen und Botschaften für das neue Jahr erhalten kann.
Der Rückzug in die Stille, um Kraft zu sammeln, lebt die Natur vor: Alle Lebewesen ziehen sich zurück, dennoch passiert viel ungesehen in dieser Zeit. In der Ruhe liegt eine immense Kraft, die Erkenntnisse zutage fördern kann.
Das große Fest Weihnachten und die Wintersonnwende geben dieser Zeit einen spirituellen Aspekt, der uns einlädt, uns zu besinnen, zu meditieren, zur Ruhe zu kommen, um klarer zu sehen. Diese Stimmung hilft uns, unser Gespür für das Wesentliche, das den Augen so häufig verborgen bleibt, zu schärfen.
Heute wird so viel auf den Verstand gehalten, das es uns schwer fällt, etwas mehr Spiritualität und Mystik ins Leben zu lassen. Kindern fällt dies durchaus leichter: Magie, magische Wesen wie Feen, Elfen, Naturwesen, sind für sie noch sehr real. Das sollten wir uns als Vorbild nehmen. Denn unsere Sinne nehmen deutlich mehr wahr als über die üblichen sieben sinne Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Tasten, Fühlen, Körperbalance.
Die Rauhnächte eignen sich besonders gut dafür, in die Stille zu gehen, Neues zu manifestieren und kreieren, Herzenswünsche auszusenden und Botschaften für den weiteren Lebensweg zu erhalten. Gerde in unserer modernen Zeit, die von Hektik, Geschwindigkeit und Stress durchdrungen ist, tut es gut, sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen, den Alltag hinter sich zu lassen, nach innen zu spüren und der Seele eine Ruhepause zu gönnen.
Spirituelle Menschen konnten früher deutlich spüren, wie sich in den Rauhnächten die Tore zur geistigen Welt weiter öffnen und leichter durchschritten werden können als zu anderen Zeiten. Das waren keine Hirngespinste, sondern eine Reaktion auf die natürlichen Zyklen der Natur und bedingt durch den Mondkalender.
Der Mondkalender im Vergleich zum Sonnenkalender erklärt die besondere Mystik der Rauhnächte: Der Mond braucht 29,5 Tage von Neumond zu Neumond. Zwölf Monate sind also 354 Tage – ein Mondjahr. Nun braucht die Sonne aber länger, um wieder an derselben Stelle am Himmel zu stehen: nämlich 365 Tage – ein Sonnenjahr. Die Rauhnächte bringen den älteren Mond- mit dem neueren Sonnenkalender in Einklang. Die elf Tage und zwölf Nächte, die die Lücke vom Mond- zum Sonnenjahr füllen, wurden früher als die „toten Tage“, „die Zeit außerhalb der Zeit“, „die Zeit zwischen den Jahren“ bezeichnet. Daher sind die Rauhnächte weder den Gesetzen des Mond- noch des Sonnenkalenders unterworfen und sind sozusagen „geschenkte Zeit“.
Insbesondere in den Rauhnächten sind die Tore zur spirituellen Welt weit geöffnet. Dadurch wird es dir leichter fallen, Antworten auf existenzielle Fragen wie Wer bin ich?Was sind meine Ziele? Worin sehe ich den Sinn des Lebens? Was ist meine Aufgabe in der Welt? Was bewegt mich wirklich?, zu finden. Vertraue deiner Seele, lasse den Verstand mit Meditation, Stille und Einkehr zur Ruhe kommen, und höre auf dein Herz. Die Rauhnächte können eine Seelenreise von der Dunkelheit ins Licht sein. Sie können zu einem Weg der Selbsterkenntnis werden.
Um sich auf die Rauhnächte vorzubereiten, eigenen sich die Sperrnächte.
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